Das Erkennen der Natur ist die erhabenste Aufgabe des menschlichen Geistes“. Vom Ausblenden einer Kulturtradition – Rheinische N
Wer vom rheinischen Geistesleben schreibt oder spricht, mag an Nikolaus von Kues
oder an den Salon der Sophie La Roche, an den "Rheinischen Expressionismus"
oder an die "Rheinischen Tondichter" denken. Spontan dürften nur wenigen Karl
Friedrich Mohr oder gar Hermann Schaafhausen einfallen. Dabei haben die
Naturwissenschaften – unzulässig als Antibegriff zu Geisteswissenschaften installiert
– gerade am Rhein bedeutende Fortschritte eingeleitet. Die Botanik – um nur dieses
Beispiel zu nennen – hat sich im 16. Jh. hier zuerst als Wissenschaft im modernen
Sinne entfaltet. Die sonst so erfolgreiche Bundesgartenschau hat die Unkenntnis
gerade in diesem Punkt bloß gelegt. Nun gilt es nicht nur Unwissen zu beheben,
sondern eine verdrängte Kulturtradition neu zu entdecken. Inhaltlich spannt sich der
Bogen des Vortrags von der "Klostermedizin" der Hildegard von Bingen bis zur
Entdeckung und richtigen Deutung des "Neandertalers“ durch Hermann
Schaafhausen aus Koblenz.
Es erwartet die Zuhörer also ein Vortrag, der eine neue Sicht auf die Entwicklung der
Wissenschaften im Rheinland eröffnet; auch Nichtmitglieder des Vereins für
Geschichte und Kunst des Mittelrheins (VGKM) sind dazu herzlich willkommen!