Weinpropaganda, Weinpatenschaften Vaters Weintag und Weinwerbung 1925-1957
Nach der Hochindustrialisierung Deutschlands im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geriet die deutsche Landwirtschaft, vor allem der Weinbau, unter einen enormen Importdruck, weil die deutschen Industriefertigwaren leichter in die mittelmeerischen Herkunftsländer der Agrarimporte verkauft werden sollten. Nach den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen zu Beginn der Weimarer Republik brachte der Handelsvertrag mit Spanien 1924 das Fass zum Überlaufen und führte zu (teilweise gewalttätigen) Protesten der Winzer in unserem Raum. Deswegen begann 1925 im Regierungsbezirk Koblenz die von der öffentlichen Hand unterstützte Werbung für deutschen Wein, fortgeführt von den Weinpatenschaften unter dem Nationalsozialismus und wiederaufgenommen mit amerikanisierten Werbemethoden zu Beginn der „süßen Welle“ in der jungen Bundesrepublik Deutschland. Der Vortrag befasst sich mit den entsprechenden Vorgängen in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier.
Anschließen an den Vortrag findet der traditionelle Jahreswechsel-Umtrunk in den Räumen des Landeshauptarchivs statt.