Der Weingarten als Apotheke
Weinarchäologen vermuten in der Entdeckung der Weinbereitung vor rund 8.000 Jahren den bedeutendsten Fortschritt hin zu einer gesünderen Ernährung. Sagen, die von der Entdeckung der Weinbereitung berichten, stellen den Wein als Geschenk himmlischer Mächte dar, das die Menschen von Krankheiten heilen soll. Seitdem es planmäßigen Weinbau gab, setzte man Teile des Weinstockes und die verschiedenen Weinsorten, meist reife und ältere Weine, gezielt als Heilmittel gegen bestimmte Krankheiten ein, teils mit Magie, teils ohne Magie. Mit dem Aufkommen der modernen Medikamente und der Entstehung der Abstinenzbewegung im 19. Jahrhundert trat der Wein als Heilmittel in den Hintergrund, gewinnt aber seit einigen Jahrzehnten als Vorbeugungsmittel wieder zunehmend an Bedeutung. Der Vortrag stellt anhand von Beispielen von der Antike bis zum 19. Jahrhundert volkstümliche Bräuche, Rezepte, Gelehrten- und Ärztemeinungen sowie die Anwendungen verschiedener Weine bei bestimmten Krankheiten und Gebrechen vor.
Im Anschluss an den Vortrag lädt der Verein für Geschichte und Kunst des Mittelrheins (VGKM) die Zuhörerinnen und Zuhörer zum traditionellen Jahreswechsel-Umtrunk in den Räumen des Landeshauptarchivs ein. Auch Nichtmitglieder des VGKM sind herzlich willkommen!